Donnerstag, 1. Dezember 2005

Die vier "B"s

Wenn das Gehirn einen Algorithmus aufbaut, durchläuft es dabei vier Bewusstseinsgrade: Betrachten, Beobachten, Begreifen, Beschreiben können. Folglich muss ein Lehrender dem Lernenden ermöglichen, eben diese vier Grade zu durchlaufen.

Unser Vorschlag für die Unterrichtseinheit "Essen und Trinken von früh bis spät":
1. Betrachten: Einen mitgebrachten, mit Lebensmitteln und Getränken gefüllten Einkaufskorb.
2. Beobachten: Was ist alles in dem Korb?
3. Begreifen: Wie sind die Lebensmittel/Getränke beschaffen?
4. Beschreiben

Dienstag, 29. November 2005

Ordnung und Unordnung

Die rechte Hemisphere mag Singen, Stille und Unordnung. Die linke Hemisphere mag Ordnung, System, Struktur. Etwas zu ordnen heißt, etwas in eine begründete Reihenfolge zu bringen. Zuordnen, einordnen, überordnen, unterordnen, vorordnen, nachordnen, anordnen. Aber was unterscheidet beiordnen vom ganz allgemeinen ordnen?
Ich persönlich bin ein Ordnungsfanatiker. Mein Sohn (8 Jahre) hingegen scheint für Ordnung überhaupt nichts übrig zu haben. Das zeigt sich in seinem Zimmer und in seinem Schulranzen. Neulich allerdings hat er plötzlich morgens um sieben Uhr seine CD-Sammlung geordnet - nach dem ABC (was gerade Thema in der Schule war). Und mir geht meine Ordnungsliebe manchmal selbst auf den Geist. Ein Wettstreit der Hemispheren? Eine Frage des Alters? Oder der Veranlagung? Oder des Verständnisses? Ordnen kann man nur das, was man vollständig verstanden hat. Und nur über das, was man im Kopf geordnet hat, kann man sich klar ausdrücken. Deswegen klappt der Trick so gut, wenn man etwas selbst nicht ganz verstanden hat, dies jemand anders zu erklären. Dazu muss man es ordnen und versteht es dann meist selbst auch viel besser. Mir fällt dazu eine Sache ein, die Prof. Jongebloed in einem Pädagogikseminer erzählt hat: Seine Tochter bekam in der Oberstufe Schwierigkeiten in Englisch und bat ihren Vater um Geld für Nachhilfestunden. Er forderte sie stattdessen auf, jüngeren Schülern selbst Nachhilfe zu geben. Nach seiner Erzählung hatte diese Methode durchschlagenden Erfolg! Eine gewiefte Idee, finde ich, und lukrativ dazu.

Dienstag, 22. November 2005

Begriff und Unterricht

Wer hätte das gedacht, dass es offenbar viel einfacher ist ein volles Audimax dazu anzuleiten, ein lustiges Lied zu singen, als einem einzelnen Kind das Wort "Begriff" zu erklären. Wir alle hatten wohl einen Begriff vom Wort Begriff - aber diesen in einfache Worte fassen? Und wie viele Worte es da noch gibt, mit denen wir und andere um uns werfen, ohne wirklich einen Begriff von Ihnen zu haben? Ergebnis der Erklärungsversuche ist jedenfalls: Ein Begriff ist ein "Bild für eine Handlungsanweisung". Ein Quadrat wird beispielsweise definiert (und Definition heißt auf deutsch Begriff) durch vier gleich lange Seiten und vier rechte Winkel. Diese Definition gibt uns eine Handlungsanweisung, mit deren Hilfe wir nun selbst ein Quadrat herstellen oder erkennen können.

Was beinhaltet der Begriff "Unterricht"? Unterricht bedeutet die Übertragung von Informationen. Der Lernende baut dabei im Gehirn ein neuronales Netz auf, das Gehirn wird sozusagen formatiert. Wer andere schlecht informiert, kann dabei Teilbereiche eines vorhandenen neuronalen Netzes zerstören. Den meisten von uns ist dies in der Schule beim Zeichnen passiert: Dadurch, dass uns vermittelt wurde, das das, was wir gezeichnet haben, nicht das darstellt, was wir zeichnen wollten, lernen wir, dass wir unseren Sinnen nicht trauen können und verlieren damit unsere natürliche Fähigkeit zu zeichnen. Und wie repariert man einen zerstörten Teilbereich des neuronalen Netzes?

Ein Wort vorweg

Ich möchte mich an dieser Stelle kurz vorstellen: Mein Name ist Monica Lindemann, ich bin 31 Jahre alt, wohne nicht in Flensburg (sondern in Kaltenkirchen), habe einen Sohn und studiere im 3. Semester Lehramt an Grund- und Hauptschulen mit den Fächern Deutsch und Mathe.

In den nächsten Monaten werden hier Beiträge zum Seminar "Erfolgreiches Lehren und Lernen" von Wolfgang Schmid zu lesen sein. Über den einen oder anderen Kommentar würde ich mich natürlich sehr freuen! Nun noch viel Spaß beim Stöbern und Lesen!

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