Volldampf fürs Lehrergehirn
Die Bewegungslieder, die wir immer mal wieder singen dürfen, und die Solostücke des Jazzmusikers, in deren Genuss wir hin und wieder kommen, erfüllen offenbar zwei verschiedene Zwecke, wie mir in der heutigen Veranstaltung auffiel: Das Musikhören dient der Hirnpause, über die wir ja schon in der letzten Veranstaltung aufgeklärt wurden - das Gehirn benötigt solche Pausen, um zuvor erhaltene Informationen zu verarbeiten und zu ordnen. Die Bewegungslieder dagegen sollen unsere rechte Hemisphere soweit aktivieren, dass das, was Prof. Schmid uns im Anschluss erzählt, mit ihr gelernt werden kann. Er zehrt von der Aktivierung durch die Bewegungslieder. Denn Lernen kann nur stattfinden, wenn es etwas 'zu tun' gibt. Da das in einer Veranstaltung wie dieser eigentlich nicht machbar ist, bedient sich Prof. Schmid dieses Tricks oder wohl besser: Hilfsmittels.
Im lehrerzentrierten Unterricht findet kein Lernen statt, denn es gibt nichts zu tun. Frontalunterricht hat etwas mit Front und Kriegsführung zu tun, lebt von Schlachtplänen, Disziplin und Gleichschritt. Das Gehirn reagiert auf diesen Angriff im ungünstigen Fall mit Lernstörungen verschiedenster Art: Lese-Rechtschreib-Schwäche, Dyskalkulie, Hyperaktivität. (Was die Hyperaktivität angeht, kann ich dem nicht so ganz folgen. Denn die tritt schließlich auch schon vor der Schule auf. Sie scheint mir eher Folge der "modernen" Lebensform zu sein - die ja vielleicht wiederum auch hirnunfreundliches Lernen schon vor Schulbeginn mit sich bringt.)
Doch selbst wenn wir dies ganz verinnerlicht haben und fest entschlossen sind, "anderen" Unterricht zu machen, so gibt es neben der Unterrichtsform noch viele weitere Dinge zu beachten, ohne die erfolgreiches Lehren auch nicht möglich ist. Hierzu gehören die Punkte Vertrauenswürdigkeit und Volldampf fürs Lehrergehirn.
Das Gehirn überprüft zunächst die Vertrauenswürdigkeit einer Information bzw. deren Quelle. Nur wenn die gegeben ist, wird die Information überhaupt verarbeitet. Schaffen wir es als Lehrer nicht, das Vertrauen unserer Schüler zu gewinnen, so werden ihre Gehirne nicht bereit dazu sein, die Informationen, die wir anbieten, zu verarbeiten.
Desweiteren funktioniert das Lehren in erster Linie über die Körpersprache. Diese funktioniert aber nur, wenn das Gehirn des Lehrenden auf Hochtouren läuft. Der Lehrende muss also sein eigenes Gehirn auf Hochtouren bringen, um anderen etwas beibringen zu können. Um sein Gehirn auf Hochtouren bringen zu können, muss man in mindestens einem Bereich absolut kompetent sein. Für diesen Bereich schafft man es dann auf jeden Fall, sein Gehirn zu Höchstleistungen zu bringen. Diese grundsätzliche Fähigkeit kann man dann auch auf andere Bereiche übertragen (oder wie hat Prof. Schmid das gemeint?).
Und noch ein paar Worte zum Thema Didaktik hat Prof. Schmid uns heute mit auf den Weg gegeben: Hat man ein Thema voll und ganz begriffen, braucht man keine Didaktik zu lernen (sprich: vorgesagt zu bekommen), die kommt dann quasi aus einem selbst. Man hat ein Thema dann voll und ganz begriffen, wenn man es einem Oberstufenschüler ebenso vermitteln kann wie einem Zweitklässler. Dass wir keine Didaktik lernen bräuchten, erschien mir im ersten Moment etwas abwegig. Nachdem mein Gehirn da nun ein paar Stunden dran gearbeitet hat, ist mir aufgefallen, dass ich genau diese Erfahrung in oder besser nach mehrern Jahren Englisch-Nachhilfe-Geben selbst gemacht habe. Je mehr mir das, was ich lehren sollte, in "Fleisch und Blut" überging, desto bessere Ideen sind mir gekommen, wie ich es den Schülern am besten beibringen kann.
Im lehrerzentrierten Unterricht findet kein Lernen statt, denn es gibt nichts zu tun. Frontalunterricht hat etwas mit Front und Kriegsführung zu tun, lebt von Schlachtplänen, Disziplin und Gleichschritt. Das Gehirn reagiert auf diesen Angriff im ungünstigen Fall mit Lernstörungen verschiedenster Art: Lese-Rechtschreib-Schwäche, Dyskalkulie, Hyperaktivität. (Was die Hyperaktivität angeht, kann ich dem nicht so ganz folgen. Denn die tritt schließlich auch schon vor der Schule auf. Sie scheint mir eher Folge der "modernen" Lebensform zu sein - die ja vielleicht wiederum auch hirnunfreundliches Lernen schon vor Schulbeginn mit sich bringt.)
Doch selbst wenn wir dies ganz verinnerlicht haben und fest entschlossen sind, "anderen" Unterricht zu machen, so gibt es neben der Unterrichtsform noch viele weitere Dinge zu beachten, ohne die erfolgreiches Lehren auch nicht möglich ist. Hierzu gehören die Punkte Vertrauenswürdigkeit und Volldampf fürs Lehrergehirn.
Das Gehirn überprüft zunächst die Vertrauenswürdigkeit einer Information bzw. deren Quelle. Nur wenn die gegeben ist, wird die Information überhaupt verarbeitet. Schaffen wir es als Lehrer nicht, das Vertrauen unserer Schüler zu gewinnen, so werden ihre Gehirne nicht bereit dazu sein, die Informationen, die wir anbieten, zu verarbeiten.
Desweiteren funktioniert das Lehren in erster Linie über die Körpersprache. Diese funktioniert aber nur, wenn das Gehirn des Lehrenden auf Hochtouren läuft. Der Lehrende muss also sein eigenes Gehirn auf Hochtouren bringen, um anderen etwas beibringen zu können. Um sein Gehirn auf Hochtouren bringen zu können, muss man in mindestens einem Bereich absolut kompetent sein. Für diesen Bereich schafft man es dann auf jeden Fall, sein Gehirn zu Höchstleistungen zu bringen. Diese grundsätzliche Fähigkeit kann man dann auch auf andere Bereiche übertragen (oder wie hat Prof. Schmid das gemeint?).
Und noch ein paar Worte zum Thema Didaktik hat Prof. Schmid uns heute mit auf den Weg gegeben: Hat man ein Thema voll und ganz begriffen, braucht man keine Didaktik zu lernen (sprich: vorgesagt zu bekommen), die kommt dann quasi aus einem selbst. Man hat ein Thema dann voll und ganz begriffen, wenn man es einem Oberstufenschüler ebenso vermitteln kann wie einem Zweitklässler. Dass wir keine Didaktik lernen bräuchten, erschien mir im ersten Moment etwas abwegig. Nachdem mein Gehirn da nun ein paar Stunden dran gearbeitet hat, ist mir aufgefallen, dass ich genau diese Erfahrung in oder besser nach mehrern Jahren Englisch-Nachhilfe-Geben selbst gemacht habe. Je mehr mir das, was ich lehren sollte, in "Fleisch und Blut" überging, desto bessere Ideen sind mir gekommen, wie ich es den Schülern am besten beibringen kann.
MonicaL - 11. Jan, 21:02